Wie du dein Baby leicht abstillst!
Breikost einführen leicht gemacht!
Es ist egal, ob Du nach der Geburt Deines Kindes stillst oder Flasche gibst*. Irgendwann kommt der Zeitpunkt, da willst Du, dass Dein Kind feste Nahrung zu sich nimmt oder Dein Kind verlangt danach. Manchmal gibt es ärztliche Empfehlungen dazu, manchmal hast Du als Mutter einen festen Zeitpunkt im Kopf. Ich empfehle meinen Müttern immer, auf die Reifung des eigenen Kindes zu achten. Im Allgemeinen zeigen Babys sehr deutlich, wann sie bereit für feste Nahrung sind. Meine Empfehlung setzt selbstverständlich voraus, dass Du gesund bist und Dein Kind ebenso. Wenn also alles dafürspricht, die normale Entwicklung Deines Babys zu unterstützen, dann hat es viele Vorteile auf den richtigen Zeitpunkt zu warten.
Der richtige Zeitpunkt
Am leichtesten gelingt Dir das Abstillen, wenn Dein Kind bereit für feste Nahrung ist. Abstillen bedeutet ja nichts anderes, dass Du eine Stillmahlzeit durch eine Breimahlzeit ersetzt. Woran erkennst Du das nun, wann Dein Baby bereit für neue Nahrungsmittel ist? Ein deutliches Anzeichen ist das Greifen nach Deinem Essen und das Zuschauen. Dein Kind guckt Dir interessiert beim Essen zu und greift nach Deiner Mahlzeit. Manchmal macht Dein Baby auch durch fordernde Geräusche klar, dass es gerne mal Dein Essen probieren möchte. Sobald Dir Dein Kind eindeutige Signale vermittelt, kannst Du umgehend mit dem Zufüttern starten und schauen, wie es auf feste Nahrung in Form von Brei reagiert. Wann Dein Baby bereit für die Breikost ist, unterliegt großen, individuellen Schwankungen. Viele Mütter starten schon mit dem 4. Monat ihre ersten Zufütterversuche, obwohl ihr Kind noch gar keine Begeisterung fürs Essen zeigt. Wenn Du es kaum erwarten kannst, dass Dein Baby endlich isst, probiere es einfach aus und schau, wie es reagiert. Du kannst Dich freuen, wenn es vor dem 9. Monat begeistert den Mund aufmacht. Dann hast Du ein Kind, was gut und gerne Brei zu sich nimmt. Eine Mahlzeit ist ersetzt, wenn Du nach der Breimahlzeit nicht mehr stillen musst.
Die Vorliebe fürs Saugen
Du weißt jetzt, dass Dein Baby am liebsten den Zeitpunkt selbst bestimmt, wann es reif und bereit für die Breikost ist. Babys werden gerne auch als Säuglinge bezeichnet. Schon die Bezeichnung macht deutlich, dass ein Säugling nun mal gerne säugt. Das Saugen hat evolutionsbiologisch auch viele Vorteile für ein Baby. Der Magen füllt sich schneller als beim Essen mit dem Löffel und somit ist Dein Kind schneller satt als Löffelchen für Löffelchen mit kleinsten Mengen den Magen langsam zu füllen. Da fehlt es vielen Babys auch an Geduld. Beim Zufüttern schnell zu sein, hilft Deinem Kind dabei, geduldig weiter zu Essen und nicht die Lust zu verlieren. Eine Faustregel ist, dass das Zufüttern nicht länger dauern sollte als eine Stillmahlzeit. Trinkt Dein Kind also 10 Minuten an der Brust, solltest Du auch nach 10 Minuten mit dem Brei essen fertig sein. Denn füllt sich der Magen schnell, bekommt das Gehirn die Meldung, dass es Nahrung bekommt und Dein Kind beruhigt sich. Denn Essen ist existentiell fürs Überleben. Daher sind Babys auch so ungeduldig und weinen schnell, wenn sie hungrig sind und nicht sofort etwas zu essen bekommen.
Körperliche Voraussetzungen
Neben der Vorliebe fürs Saugen aufgrund der schnellen Befriedigung des Hungergefühls, spielen auch noch andere körperlichen Voraussetzungen beim Zufüttern eine entscheidende Rolle. Dein Baby muss z.B. lernen, dass es die Zunge im Mund behält und nicht wie fürs Saugen wichtig vor die untere Kauleiste schiebt. Beim Füttern sind also andere Zungenfertigkeiten gefragt. Die Zunge anders einsetzen zu können als fürs Saugen, hängt von der körperlichen Reife ab. Kann sich ein Baby z.B. vom Rücken auf den Bauch drehen, dann ist es meisten auch in der Lage, die Zunge im Mund zu lassen. Viele Babys schieben zu Beginn des Zufütterns das Essen mit der Zunge nach vorne. Diese Bewegung wirkt dann auf den ersten Blick so, als würde Deinem Baby das Essen nicht schmecken. Dabei kann es nur noch nicht die Zunge entsprechend den Anforderungen kontrollieren. Brei essen und Stillen erfordern also 2 unterschiedliche Fertigkeiten. Je jünger ein Baby ist, desto eher kann es damit überfordert sein.
Essen mit 9 Monaten
Aus meinen jahrelangen Erfahrungen kann ich Dir sagen, dass die meisten Babys im Durchschnitt erst mit 9 Monaten echtes Interesse am Essen zeigen. Wenn Du vorher damit anfängst, lass Dich einfach überraschen, wie Dein Kind reagiert. Und gib nicht gleich auf, wenn es nicht gleich glatt läuft wie am Schnürchen. Ich teile hier meine Erfahrungen und Beobachtungen und spreche hier keine Empfehlung für eine bestimmte Startzeit zum Zufüttern aus. Mir ist nur wichtig Dir zu sagen, dass auch Babys schon sehr individuell auf Reize reagieren. Und Abstillen funktioniert nur gut, wenn Dein Kind für andere Nahrungsmittel aufnahmebereit ist. Ab dem 9. Monat können die meisten Babys auch erst allein genug essen, wenn Du ihm Essen in kleinen, gekochten Stücken vorsetzt. Das kann wichtig sein werden für Mütter mit Kindern, die gar keine Lust auf Brei haben. Diese Babys gibt es durchaus auch und sind häufiger vertreten als viele glauben. Mit 9 Monaten sind die meisten Kinder auch offen für Flaschennahrung. Das kann interessant für Dich sein, wenn Dein Baby auch mit 9 Monaten noch keine große Begeisterung an Brei oder anderer fester Nahrung zeigt. Und Du gerne abstillen möchtest, aus welchen Gründen auch immer.
Nächtliches Abstillen
Die meisten Müttern erhoffen sich vom Abstillen am Tage oft, dass ihr Kind nachts besser schläft. Das ist ein häufiger Irrtum. Wer abends sein Kind zum Einschlafen stillt, sollte zuerst darauf achten, dass das Baby ohne stillen einschläft. Ich weiß, sich von dieser Einschlafhilfe zu trennen, wirkt zuerst nicht attraktiv und vor allem gar nicht durchführbar. Wie in meinem Artikel über das Einschlafen schon beschrieben, bist Du hier auch erfolgreicher ab dem 9. Monat. Falls Dein Kind sich also abends schwer zum Schlafen ablegen lässt und trotz stillen länger als maximal 30 Minuten zum Einschlafen braucht, dann kann es sein, dass Du ein paar Umstände noch nicht beachtet hast, die das Einschlafen abends erleichtern. Solltest Du dringend Schlaf benötigen, um wieder mehr Freude mit Deinem Baby genießen zu können, dann warte nicht mehr. Buch Dein kostenfreies Kennenlerngespräch bei mir. Damit Du wieder nachts schlafen kannst und gut durch den Tag kommst!
Herzlichst
Katharina
*leichtes Abstillen oder Flasche abgewöhnen ist gleichgesetzt. Aus Gründen der besseren Lesbarkeit habe ich mich aufs Abstillen konzentriert und erwähne nicht immer wieder, dass das Gleiche auch für eine Flaschenentwöhnung gilt.